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Beim basteln |
Die ersten
Wochen haben wir hauptsächlich im Garten von Nirmalya verbracht. Meine
Mitfreiwillige und ich arbeiten dort mit blinden, taubstummen oder in der
Bewegung eingeschränkten Menschen zusammen. Die Kommunikation fiel am Anfang
etwas schwer, aber besonders die Zeichensprache haben wir recht schnell
gelernt, ansonsten können die Meisten auch etwas Englisch mit uns sprechen.
Das
Interesse an uns ist hier natürlich sehr groß, wo wir ja immerhin für ein Jahr
„Kollegen“ sein werden. Wir verstehen uns mit allen echt gut und vor allem mit
den jüngeren Mitarbeitern kann man auch mal etwas rumalbern. Nach den ersten
Tagen hat unsere Chefin uns dann schließlich alleine mit den Anderen
zusammenarbeiten lassen. In den ersten Wochen haben wir überwiegend geholfen
Paperbags herzustellen, was ehrlich gesagt nicht gerade sehr spannend
war.
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Sonali, Anischa und ich |
Die Gartencrew beim Lunch |
Paperbags, Paperbags... Paperbags |
Mit der Zeit
hat sich das aber auch geändert und man ist sehr schnell aus dem anfänglichen
Alltag rausgekommen. Denn meistens gibt es gar keinen „normalen“ Tag. Ein Anruf
hier und da und schon wird der ganze Tagesplan geändert, man setzt sich in die
Riksha um die Chefin zu treffen, weiß aber noch gar nicht warum und wo es
danach hingeht. Das ist zwar manchmal echt lustig aber auch etwas anstrengen,
ist aber Teil der Arbeitsweise bei Nirmalya. Am Anfang ist man dazu noch etwas
zu Deutsch, aber mittlerweile ist man es schon gewöhnt und es stört gar nicht
mehr.
Die ersten
Wochen haben wir auch genutzt um mehr über unsere Organisation zu erfahren.
Alles über die Produkte die Nirmalya neben den Paperbags herstellt und über die
anderen Bereiche in denen körperlich behinderte Menschen unterstützt werden:
- Hauptziel von Nirmalya ist es körperlich behinderten Menschen einen Job in anderen Unternehmen zu vermitteln, um sie so selbständig zu machen
- Menschen die gar nicht mehr arbeiten können werden mit Spendengeldern unterstützt, die Nirmalya sammelt oder durch den Verkauf ihrer Produkte einnimmt
- Menschen die keine Arbeit finden werden teilweise bei Nirmalya eingestellt (je nach Bedarf)
- Behinderte Menschen werden medizinisch unterstützt, wenn sie sich die medizinische Versorgung nicht leisten können
- Es wird dabei geholfen den Menschen mehr Bewegungsfreiheit zu geben z.B. durch Gehhilfen, Krücken oder Rollern mit Stützrädern
- Regelmäßig werden für körperlich behinderte Menschen Ausflüge wie etwas kleine trekking Touren auf dem Land oder Städtereisen organisiert.
In den
folgenden Wochen werden wir Nirmalya hauptsächlich dabei unterstützen ihre Produkte
zu verkaufen. Kurz vor der Diwali Zeit (siehe nächster Artikel) werden
wir auf verschiedenen Verkaufsveranstaltungen in Hotels, bei Firmen oder in
Malls aushelfen.